Tango-Kulturschaufenster-Ammersee-Landsberg-Fünfseenland

 

Tango im Kulturschaufenster / ein weiteres Corona-Kunstprojekt

sowie eine genre-übergreifende, interdisziplinäre Reihe von Andrea Nisch und Ralf Sartori

im Fünfseenland mit Schwerpunkten Ammersee und Landsberg

Tango im Kulturschaufenster mit Andrea Nisch, im Café Zirnheld

Tango im Kulturschaufenster mit Andrea Nisch, im Café Zirnheld

Neben der “DIGITALEN TANZFLÄCHE“, dem “TANZ DER WORTE UND METAPHERN“ haben wir im April 2021 schon das nächste Corona-Kunstprojekt auf den Weg gebracht, unser “Kulturschaufenster”, mit dem regionalen Schwerpunkt Ammersee / Fünfseenland, bis einschließlich Landsberg.

Anlass und Inspiration zu diesem Projekt gab, dass eine Kunstaktion, die der Bildhauer Timur Dizdar, der Musiker (erste Bratsche bei den Münchner Symphonikern) und Komponist Martin Honsalek, die Malerin und Gastronomin Andrea Nisch und ich im Landsberger Café Zirnheld an der Alten Bergstraße in Landsberg planten, aufgrund der schnell steigenden Corona-Zahlen, ohne Publikum stattfinden musste, und, trotz Einhaltung aller Hygienevorschriften, auch nicht als Außenveranstaltung angekündigt werden durfte, obwohl diese ohnehin nur durch die geöffneten Fenster des Cafés hätte erlebt werden können.

Tango im Café Zirnheld mit Andrea Nisch, Timur Dizdar und Martin Honsalek bei unserer gemeinsamen Kunst-Aktion

Tango im Café Zirnheld mit Andrea Nisch, Timur Dizdar und Martin Honsalek bei unserer gemeinsamen Kunst-Aktion

Dennoch beschlossen wir, unsere gemeinsame Performance, die daher nur zufällig von einige Passanten im Vorübergehen wahrgenommen wurde, stattfinden zu lassen, und einen kleinen Film davon zu drehen. Die Kunst gleicht in dieser Hinsicht eben einer Blume, die blüht, weil es ihrem Wesen entspricht, auch ohne Publikum.

Diese Umstände hatten Andrea und mich jedoch zu der Idee angeregt, mit dem Angebot eines solchen Kulturschaufensters in Form einer „Sozialen Skulptur„ in und um Landsberg, sowie innerhalb der Ammersee-Region und des Fünfseenlands, auf Reisen zu gehen.

Das Konzept der mitlerweile entstandenen Reihe ist flexibel, und sieht vor, künstlerische Formen und Felder miteinander zu verbinden, aneinander zu erweitern, und aus diesen Synthesen etwas Neues hervorzubringen, dabei KünstlerInnen, kleine Läden, Cafés, Kreativ-Werkstätten, Ateliers, Kneipen, und Kultur-Bühnen, gerade jetzt, während und nach der Corona-Zeit, wieder in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen, und die Menschen dahinter miteinander in Kontakt.

Hier bei der Verleihung des symbolträchtigen `Roten Faden´durch die Textil-Künstlerinnen Esther Schulte und Susanne Doebel

Hier bei der Verleihung des symbolträchtigen `Roten Faden´durch die Textil-Künstlerinnen Esther Schulte und Susanne Doebel am 22. Mai. 2021

Das gilt aber auch für andere Projekte, die etwas Sinnhaftes, einen wirklichen Mehrwert generieren (siehe dazu die an nächster Stelle dokumentierte zweite Episode des #Kulturschaufenster).

In all diese kreativen Prozesse bringen wir uns mit Tango Argentino ein, der sich wie ein roter Faden durch die Orte und gemeinsamen Kunstaktionen zieht, sich in deren künstlerische Kontexte hineinwebt.

Das Bild hier entstand während der dritten Episode unseres Kulturschaufensters, am Samstag, den 22. Mai 2021, bei der Verleihung des Roten Fadens im `Wertstoff-Couture Atelier´ von Esther Schulte und Susanne Doebel, in einem Landsberger Altstadthaus am Bayertor. Mehr über diese Schaufenster-Aktion findet sich weiter unten im Text, nach der entsprechenden Überschrift.

Möge der rote Faden sich durch reiche und schöne Räume ziehen und die verschiedenen Inseln zu einem verbundenen Reich der Kunst und Kultur spinnen.Susanne Doebel

Foto: Ursula Strobel

 

Das Kulturschaufenster, eine Soziale Skulptur?

Eine solche Kunstreihe mit offenem Ende geht in Ausstrahlung und Wirkungsmöglichkeiten weit über das Potenzial jeder Einzelaktion hinaus und ist somit viel mehr als die Summe ihrer Teile.

Und wozu das Ganze?

Schnittstelle zwischen Tango und Tresen, als kontemplativer Raum der Stille und Achtsamkeit

Schnittstelle zwischen Tango und Tresen, als kontemplativer Raum der Stille und Achtsamkeit

Abgesehen davon, dass uns dieser kreative Spielplatz jede Menge Freude bereitet, allen Teilnehmenden viele bereichernde Kontakte und neue Verbindungen, kann es doch niemanden gleichgültig sein, ob die Kultur noch mehr aus unserer öffentlichen Wahrnehmung verschwindet, ebensowenig, wenn deren Orte unseren Stadt- und Dorfzentren weiter abhandenkommen, die Lebendigkeit darin noch mehr verebbt – eine Tendenz, die auch vor Corona schon bestand.

Und auch jenseits solcher Kunst-Aktionen kann jede(r) Einzelne dazu beitragen, diese wieder umzukehren: Durch unser Konsumverhalten … indem wir mit unseren finanziellen Mitteln, soweit als möglich, die Kanäle und Felder der lebendigen Vielfalt und des nachhaltigen, auch Natur- und Gemeinwohl orientierten Wirtschaftens bewässern, anstatt damit immer noch die alten Systeme zu nähren, die jene geradezu weiter austrocknen, Systeme, die nicht am Leben, an den ihm zu Grunde liegenden Werten orientiert, sondern vorwiegend materialistisch motiviert sind.

Ist nicht die wahre Essenz von Geld die der Liebe und Lebendigkeit (wir bringen sie wieder hervor, wenn wir es entsprechend einsetzen), auch wenn sich in unseren alten Systemen dessen Erwerb meist noch geradezu auf Kosten von beidem vollzieht.

 

Wie kommen diese Kunstaktionen zu Stande und wie gestalten sie sich konkret?

Tango im Café Zirnheld, in der Alten Bergstraße in Landsberg

Tango im Café Zirnheld, in der Alten Bergstraße in Landsberg, hier mit den beweglichen Objekten des Bildhauers Timur Dizdar

Zu den einzelnen Episoden  des Kulturschaufensters besuchen wir interessierte KünstlerInnen in ihrem jeweiligen Kreativbereich. Wir nehmen uns Zeit, sie und ihre Arbeit, ihr inneres Feuer damit, kennenzulernen.

Das Medium, das wir wiederum anbieten können, um uns dann ggf. in eine gemeinsame Kunstaktion einzubringen, an die es sich nach und nach heranzutasten gilt, ist der Tango vom Rio de la Plata.

Er bildet eine hoch dynamische und wandelbare Konstante, die sich in allen Aktionen durch die ganze Reihe zieht, und stellt zugleich ein kreatives Gärmittel und katalytisches Element dar.

TANGO als der neue Barcode

TANGO als der neue Barcode

Aus den daraus entstehenden kreativen Dialog-Prozessen erwachsen jedes Mal neue künstlerische Kontexte, auf beiden Seiten, oft improvisiert, spielerisch, und vorwiegend in prozess-orientierter Weise, die sich über ein oder mehrere Treffen ausgestalten, und umgesetzt werden. Gelegentlich finden im Rahmen einzelner Performances auch komplexere Interaktionen mehrerer KünstlerInnen statt, doch immer auf der Grundlage ihrer jeweiligen Projektfelder, die in dieser Gemeinsamkeit dann eine Form der Kontext-Erweiterung, oft auch der scheinbaren Verfremdung, erfahren, was neue Blickwinkel eröffnet.

Beides findet dabei natürlich auch im Erleben und Erscheinungsbild des Tanzes statt.

Im Nachgang der Performance, bei deren Dokumentation, arbeiten wir immer noch mit kurzen Texten, welche die Essenzen der jeweils entstandenen Synthesen zum Ausdruck bringen, sie zu erfassen wir zumindest in den Fokus nehmen.

Warum eignet sich gerade der Tango so gut als Medium und Spielpartner dazu?

Schon im rein tänzerischen Bereich steht der Tango rioplatense für eine Art getanzter Beziehungs-Philosophie, und zugleich für eine Form der Kommunikation, die als nonverbale, offen improvisierte Bewegungssprache nicht nur zwei Menschen in immer wieder unvorhersehbarer Weise verbindet, sondern dabei meist auch diverseste Milieus und gesellschaftliche Schichten mit ihren jeweiligen Nischen-Existenzen und –Begrenzungen miteinander in Kontakt bringt.

Genau das geschieht auch in den Einzelnen Episoden des Kulturschaufensters. Die Idee kreativen Austauschs, gemeinsamer schöpferischer Prozesse, etwaiger Kooperationen und Vernetzungen, über das Medium der Künste, über alle individuellen und gesellschaftlichen Nischen hinweg, sehe ich dabei als den essenziellen Kern unserer Marke.

Tango in Zeiten von Corona

Tango in Zeiten von Corona

Den sog. Tango Argentino hierfür als Medium, künstlerischen Kitt, und kreatives Treibmittel zu verwenden, ist nur eine Möglichkeit unter sicherlich vielen (es ist unser derzeit favorisiertes). Denkbar wäre das beispielsweise auch über die Musik. Doch der Tanz hat jener gegenüber den Vorteil, hierbei auch eine visuelle Seite zu eröffnen, einzubringen.

Und es zeigt sich bereits, dass unsere ursprüngliche Idee sich mit jedem Austausch, jeder weiteren Kooperation, noch mehr ausgestaltet, evolutionär entwickelt … im Miteinander … weil sie lebendig ist, es dadurch auch bleiben kann.

Wer sich nun von dieser Ideenwelt angesprochen fühlt (sowohl KünstlerInnen als auch InhaberInnen geeigneter Orte oder ProtagonistInnen von Bio-, Gemeinwohl- und Nachhaltigkeitsprojekten) kann gerne mit uns direkt Kontakt aufnehmen, entweder unter Tel. 0172/ 827 55 75 oder Mail: nymphenspiegel@aol.com

 

Und hier geht es zur Kunst-Aktion im Cafe Zirnheld, als unser erstes Beispiel, wie sich Kultur in Zeiten der Pandemie neue Räume schafft, indem sich aus einem ganzen Wald voller Einschränkungen und Hindernisse bis dahin verborgene Wege zeigen:

 

Unsere Einstiegs-Veranstaltung in die Kulturschaufenster-Reihe, und weitere:

 

MASCHINEN –  MUSIK – TANZ

Eine stattgefundene Unmöglichkeit – oder eine Impossibilisage

Martin Honsalek spielt auf der Bratsche seine Komposition "Taumel"

Martin Honsalek spielt auf der Bratsche seine Komposition “Taumel”

Diese fand am Samstag, den 27.03. sowie am Sonntag, den 28.03. 2021 statt, als gemeinsame Performance im Café Zirnheld, unter Einhaltung aller Hygienevorschriften, mit dem Bildhauer Timur Dizdar und seinen kinetischen Objekten, dem Musiker (erste Bratsche bei den Münchner Symphonikern) und Komponist Martin Honsalek, der Malerin und Gastronomin Andrea Nisch, sowie mir.

Da wir aufgrund der schnell steigenden Corona-Zahlen hierfür nicht mehr zu einer Veranstaltung laden konnten, auch nicht im Außenbereich, entschieden wir kurzfristig, diese Performance ohne geladenes Publikum aufzuführen und sie wenigstens auf Bildern und Film festzuhalten. Darüber hinaus konnte sie von zufällig vorbeigehenden PassantInnen durch die geöffneten Fenster verfolgt werden.

Das zu diesem Zeitpunkt ungenutzte Café Zirnheld mit seinen großen Fensterflächen erschien als idealer Ort für diese Aufführung. Und der Inhaber Peter Ulrich war ebenfalls von der Idee begeistert, den Raum für die Kunstaktion zur Verfügung zu stellen. Ausgestellt wurden dabei sechs kinetische Objekte von Timur Dizdar, die über eine elektronische Steuerung gestartet, und so gleichzeitig oder versetzt in Bewegung gebracht werden konnten. Die formale Komposition der Getriebe und Armaturen im Zusammenspiel mit der Rotation regte Martin Honsalek an, dafür eigens die Komposition “Taumel” für Solo-Bratsche zu kreieren. Das Konzert zwischen den bewegten Objekten war von außen durch die geöffneten Fenster zu hören. Im Anschluss daran bezog sich das Künstlerpaar Andrea Nisch und Ralf Sartori in ihren getanzten Tangos auf diese Exponate. Dabei nahm der Tanz die Rotation und kontrollierte Bewegung der Maschinen auf, erfolgte jedoch rein intuitiv und ohne hörbare Musik, die sie durch die Bewegung in die Stille hinein visualisierten (das Konzept dahinter: der hörbare Taumel und der sichtbare Ton).

 

 

Die zweite Episode des Kulturschaufensters fand am Freitag, den 14. Mai 2021 unter dem Motto statt:

Tango tangiert ökologischen Landbau und die Erzeugung von Bio-Säften am Ammersee,

Blühender Tango beim Mai-Tanz der Apfelbäume

Blühender Tango beim Mai-Tanz der Apfelbäume

Eingeladen auf der ‚Gran Milonga‘ der Apfelbäume …

Zur zweiten Episode des Kulturschaufensters besuchten wir am Freitag, den 14. Mai 2021 den Bio-Obstbauern Johannes von Perger, der seine hochwertigen Fruchtsäfte auch selbst herstellt und abfüllt. Auf einer der von ihm noch selbst angepflanzten Apfelwiesen oberhalb des Ammersees tanzten wir gemeinsam mit den blühenden Bäumen, da berührt und inspiriert von der besonderen Schönheit und Poesie dieses Ortes (Foto: Anna Beneke).

 

TANGO

Es müssen nicht immer Rosen sein …

Es müssen nicht immer Rosen sein ...

Es müssen nicht immer Rosen sein …

Pusteblume!!!

Und so ziehen wir gleich ein Wenig das Klischee mit durch den Ka … nein, Apfelsaft.

„Einen Tango für die Kultur“, kann sich, wie hier, also noch auf eine andere Bedeutung des Begriffs beziehen, jene, die den Landbau meint, und zwar in einem erweiterten Sinne, anspielend auf eine Kultur der Erzeugung von Lebensmitteln, die diese Bezeichnung auch verdienen, und die sich zugleich im Einklang mit der Natur befindet, also letztlich einer ganzheitlichen Lebenskultur.

Tango auf der ‚Gran Milonga‘ der Apfelbäume ...

Tango auf der ‚Gran Milonga‘ der Apfelbäume …

„Bio“ sollte doch eigentlich, wie ich finde, selbstverständlich sein, also das Übliche, alles Andere, das unsere Gesundheit und Mitwelt schädigt bzw. unfair gehandelt wird, hingegen kennzeichnungspflichtig, und mit Warnhinweisen versehen, nicht umgekehrt.

Hier beim Feld-, Wald- und Apfelwiesen-Tango von Andrea Nisch und Ralf Sartori, unter den blühenden Bäumen von Johannes von Perger, bei Schlagenhofen, zwischen Wörthsee und Ammersee

Foto: Anna Beneke

 

 

Eine Erweiterterung des Kulturschaufensters steht nun an

Mai 2021 -Tage wie aus mit Licht gewobener Seide ...

Mai 2021 -Tage wie aus mit Licht gewobener Seide …

Die inspirierende Performance auf den blühenden Apfelwiesen, die Johannes von Perger einst selbst gepflanzt, hat uns weiter motiviert, die Reihe künftig unter einem noch ganzheitlicheren und erweiterteren Kunstbegriff zu bespielen, indem wir auch ProtagonistInnen von Öko- und Nachhaltigkeitsprojekten öfter einbeziehen.

Die bedeutendsten KünstlerInnen sind aus meiner Sicht jene, die enthusiastisch ihren einzigartigen Beitrag leisten, die Schwingung der Welt weiter anzuheben und sie für alle in ein ‘blühendes’ Paradies zu verwandeln. Eine soziale Utopie? Nein, ihre eigentliche Bestimmung.

Ralf Sartori

 

 

Die dritte Episode des Kulturschaufensters fand sich ein am Samstag, den 22. Mai 2021, unter dem Motto:

Wertstoff Couture und Tango nehmen aneinander Maß und finden sich zum Tanz

Wertstoff-Couture von Esther Schulte und Susanne Doebel

Wertstoff-Couture von Esther Schulte und Susanne Doebel

Samstag, den 22. Mai 2021 besuchten wir das Wertstoff-Couture Atelier von Esther Schulte und Susanne Doebel. In einem Landsberger Altstadthaus am Bayertor kreieren die beiden in ihrem Startup-Unternehmen eigenhändig exklusive und kunstvolle Einzelstücke aus Stoffen mit Geschichte. „Es ist alles schon da“ lautet das Motto der beiden und: „Die Zukunft gehört dem Upcycling. Die natürliche Bewegung ist der Kreislauf. Wir wollen zeigen, wie prächtig und schön Kleidung sein kann, wenn man bereits vorhandene Stoffe verwendet.“. Das Tango Schaufenster von Andrea Nisch und Ralf Sartori halten die beiden Werstofflerinnen für ein starkes und solidarisches Statement in dieser Zeit. „Wir haben so viele besondere Künstler und Freischaffende in Landsberg am Lech. Es ist schön, wenn sie mit ihrem Wirken sichtbar werden. Es ist ein besonderer Moment, als Andrea Nisch und Ralf Sartori beispielsweise zum Rhythmus der Nähmaschinen und der Scheren, versunken im Tango, ihre Kreise drehen. Die Räume ändern sich, der Tanz der beiden ist das konstante Element. Und so bekommen sie von den beiden Wertstofflerinnen als Ausdruck ihrer Wertschätzung für die tolle Aktion einen roten Faden verliehen. www.wertstoff-couture.com.“

Und der Rote Faden tanzt und tanzt ...

Und der Rote Faden tanzt und tanzt …

Während der feierlichen Initiation des Tango in unserer Reihe des Kulturschaufensters, mittels der Verleihung des Roten Fadens von berufener Seite, natürlich seitens der Couturières Esther Schulte und Susanne Doebel.

Mit dieser Ceremonie hat die vielschichtig leuchtende Metapher des Roten Fadens endlich auch ihre ganz stoffliche Dimension erhalten (ein Bild der Fotografin Ursula Strobel, die am 22. Mai 2021 der hier unsichtbare fünfte Strahl unseres schöpferischen Pentagramms war).

Ein-Blick in unser Kulturschaufenster

Ein-Blick in unser Kulturschaufenster

Hinter grobem Leinen enthüllen Goldbrokat und smaragden grüne Seide, den Tanz umhüllend, sich.

Das Kulturschaufenster immer noch zu Gast im Wertstoff Couture Atelier von Susanne Doebel und Esther Schulte.

In den tanzenden Spuren des Roten Fadens, Andrea und Ralf

Und in den Einblicken durch unser “Kulturschaufenster”, von draußen, gleicht es einem Zug, der paradoxerweise in seinem Inneren fährt, während das Äußere dagegen beinah regungslos verharrt.

Vor unserem inneren Auge der Poesie, natürlich wieder ein Bild der Fotografin Ursula Strobel, deren Blick am 22. Mai 2021 über Raum und Zeit hinweg die Brücke spannt.

 

Voll und ganz im kreativen Flow

Ganz und gar im kreativen Flow

Inspiration liegt deutlich in der Luft, elektrisiert die Atmosphäre und lässt dabei nicht nur die Haare fliegen.

Die Mitfliegenden sind wieder Susanne Doebel und Esther Schule, Andrea und Ralf, sowie Ursula Strobel als Fotografin, die am 22. 05. 2021 die fünfte Künstlerin in diesem Tanze war.

Dreimal die 5! Wenn das kein verheißungsvolles Zeichen ist (numerologisch betrachtet)!

Natürlich eine duale Schneiderpuppe in dieser höchst hybriden Tangotruppe

Natürlich eine duale Schneiderpuppe in dieser höchst hybriden Tangotruppe

Susanne und Esthers Dernier Crie: eine echte Tango-Schneiderpuppe!

Damit verbinden sich Tango, Textilkunst und höchstes Schneiderhandwerk. Und die Tore öffnen sich … vielleicht sogar zu neuen Wegen der Milonga-Bekleidung.

Jedes Exponat garantiert ein Unikat, und Handarbeit obendrein … tretet also ein!

So werden die Tangopisten jedenfalls schillernder, elaborierter, in jedem Fall unklischierter, und zu einer noch größeren Augenweide. Auch dieses Bild stammt von der Landsberger Fotokünstlerin Ursula Strobel, die am 22. Mai 2021 die Fünfte im Bunde unserer höchst tänzerischen Kunstaktion war. Darauf zu sehen: Susanne und Esther, Andrea und Ralf (bei allem Maßnehmen selbstverständlich immer Maßnahmen konform).

Zwei Aliens bei ihren Lieblings-Schneiderinnen

Zwei Aliens – ganz privat! soz. exkognito …

Und wie könnte es anders sein, bei ihren terrestrischen Lieblings-Schneiderinnen … denn hier entstehen ja auch die neue Roben für die nächsten intergalaktische Tango-Encuentros.

“ground-controle to major Tom …”

Vermutlich wäre auch David Bowie den Gravitationsfeldern der hinreißenden Couture von Susanne und Esther schon beim ersten Blick erlegen gewesen. Hier in der dritten Folge des Tango-KulturSchaufensters: Andrea und Ralf.

 

Das Tango-Virus mutiert immer weiter und macht vor keinen Künsten Halt

Diese und auch die obige Visualisation entstanden am 22. Mai 2021 (irdischer Zeit / westl. Hemisphäre) mittels einer Art Lichtquanten-Schreibers, einer eher primitiven aber charmanten Technologie, welche die Erdlinge als Kamera bezeichnen.

Das Tango-Virus ist hoch infektiös, da helfen auch keine Masken mehr! Wie das Bild der Fotokünstlerin Ursula Strobel zeigt, die am 22. 05. 2021 die Fünfte im Bunde unserer bestens bestirnten Kunstaktion war.

 

Heilige Corona!

Heilige Corona!

Die aktuellen CORONA(Tango)MAßNAHMEN

Unsere spontane Interpretation: Susanne Doebel und Esther Schulte nehmen Maß am Tango oder eher beim Tango?

Das lässt sich ja gar nicht immer eindeutig feststellen; er könnte jedenfalls auch ihre Kragenweite haben.

Und die Schneiderpuppe sind wie immer Andrea Nisch und Ralf Sartori. Ein Bild der Landsberger Fotografin Ursula Strobel

 

 

Bei der vierten Episode des Kulturschaufensters begegneten wir am Mittwoch, den 16. Juni 2021, zu einem weiteren künstlerischen Abenteuer der Fotografin Birgit Roschach am Ammersee

unter dem Motto “Zwischenwelten:

Birgit Roschach ist eine Kunstfotografin vom Ammersee, die auch seit über einem Jahrzehnt in der traditionellen Fotografie zu Hause ist. Die Natur, im Speziellen der See, inspirieren sie zu wundersamen, außergewöhnlichen Kunstfotografien. Seewasser rankt sich um Bäume, das Ufer taucht im See, Schilf schmückt sich mit Schilf, Baumrinden – Wasser schwebt unter dem Steg.

Hier ihr Werk “Baumwasser”

Das Besondere an den Bildern ist außerdem die Technik, denn die Fotos entstehen direkt in der Kamera vor Ort. Sie sagt selbst: “Ich male die Natur mit der Natur an mittels meiner Kamera.” So entstehen märchenhafte Landschaften, surreale Ufer- und See- Zwischenwelten mit überraschenden Formen und Texturen. Ausgestellt hat sie bereits in Mailand und die nächsten Ausstellungen sind schon in Planung. Mehr zu sehen gibt es zur Zeit auf: www.instagram.com/birgitroschach.fine.art

Ihr Bild “Kein Korallenriff”

Hintergrund: Sehnsucht nach dem Reinen, Unschuldigen, Wilden, Unberührten. Die Natur in ihrer Urform, weit weg von der Zivilisation und Zerstörung. Frei wachsend, uneingeschränkt, wild. Sehnsucht nach Freiheit, Fülle und Sinnlichkeit, Poesie, Kreativität.

“Sehnsucht geprägt von meiner Kindheit mit vielen Reisen in verschiedene Länder, die mich fasziniert haben. Neue Gerüche, Landschaften, das Meer und die Meeresbrise im Gesicht. Die magische Unterwasserwelt und die unschuldige Gewissheit einer goldenen Zukunft.”

 

Im Bild Andrea Nisch und Ralf Sartori

Beim genre-übergreifenden Mittsommertango zu dritt – Baum umarmt und gut verwurzelt -, entlang der Welten zwischen Land und Wasser, im Rahmen unserer Reihe „Das Kulturschaufenster“.

Dabei führte uns diesmal der „tanzende Rote Faden“ des Tango, mit der Fotografin Birgit Roschach, von der auch dieses Bild stammt, durch die inspirierenden Zwischenwelten der Ammersee-Ufer.

Bäume zu umarmen ist nicht schwer, sich von ihnen umarmen zu lassen, dafür braucht’s schon etwas mehr, jedenfalls eine Fotografin wie die Birgit.

Satumaa an den Ufern des Ammersee?
Tanzend durchlichtet: Andrea und Ralf

Zu dieser weiteren Aufnahme von Birgit Roschach hier (ebenfalls eine Doppelbelichtung) kam mir ein alter finnischer Tango in den Sinn (von Mitte des 20. Jahrhunderts), der so ganz und gar aus der tango-typischen Text-Matrix fällt, und der bekannteste finnische Tango überhaupt ist … von Reijo Taipale, mit dem Titel “Satumaa“, beide einem breiteren Publikum auch hier bekannt geworden durch Viviane Blumenscheins Film “Mittsommernachtstango“, mit dem wir vor acht Jahren unsere Reihe “Tango im Kino”, in Zusammenarbeit mit Matthias Helwig, auf Schloss Seefeld eröffnet hatten. Zu hören unter https://www.youtube.com/watch?v=FTUR_FCl2ag

Er handelt von einer geheimnisvollen Insel der Glückseeligen, Satumaa, die nur ahnungsvoll auf den Flügeln der richtigen Gedanken erreicht werden kann, mittels unseres Sehnens.

Das tanzende Paar, in Verbindung miteinander, eingebunden und verwoben in die Zwischenwelt der Ufer

Ein Art Anklang an das Goldene Zeitalter, die Dimension einer Anderswelt? Die in den von Seen und Wäldern bedeckten skandinavischen Ländern mit ihren Mythen und Volks-Erzählungen von Feen, Elfen und anderen Naturgeistern so viel näher erscheinen mag als bei uns. Jedenfalls bestimmt kein Zufall, dass ein solcher Tango gerade in Finnland so fruchtbaren Boden bei einem derart großen Publikum fand …

TANGO in der vierten Episode des Kulturschaufenster: Das tanzende Paar, in Verbindung miteinander, eingebunden und verwoben in die Zwischenwelt der Ufer … in Verwurzelung mit dem See-Grund … mit jedem Schritt der fließenden Bewegung, ein weiteres Hineingleiten in die Tiefe anderer Sphären, so wie ein Baum gleichermaßen in den Himmel als auch in den Untergrund wächst. Das ist, was sich für uns auch auf sehr poetische Weise in den Aufnahmen von Birgit Roschach vermittelt.

 

Uferlinien, schmale Korridore zwischen den Welten

Uferlinien, schmale Korridore zwischen den Welten – / nicht mehr das Eine, längst noch nicht das Andere, / wie zwischen Tag und Nacht, / Bewusstsein und Unbewusstem, / Träumen und vermeintlichem Wachen. / In den Zyklen der Tage entsprechen sie / den magischen Abschnitten der Dämmerung, / des Morgens und des Abends. / Sie sind voll geheimnistiefer Unschärfen, / Übergängen und lückenloser Metamorphosen, / fruchtbarster Boden poetischer Gestaltung, / Nullstellen in die Unendlichkeit.

Ammersee-Tango zu dritt, mit Andrea Nisch und Birgit Roschach

So tanzen wir im weich-warmen Licht eines Mittsommerabends / durch wogende Korridore, / zwischen bewegter ‚Stofflichkeit‘ und entufernder Imagination, / eingegrenzter Wahrnehmung und schöpferischer Assoziation, / zwischen zahllos aufleuchtenden ‚Geburten‘ der Vorstellungskraft, / foto- wie text-künstlerischer Inszenierungen … / und verwurzeln uns darin in einem Tango zu dritt, / in dem wir leichten Schrittes uns begegnen, / unsere Potenziale miteinander verbinden.

 

AMMERSEE-TANGO,

meditativ dem See verbunden, / mit jedem Schritt – verwurzelnd – / im warmen Ufersand verankert, / dem lauten Sommer-Trubel / im wachsenden Innen-Raume / still enthoben …

 

 

 

Wir kommen zur fünften Episode des Kulturschaufensters,

zu welcher Andrea und ich uns Juli 2021 im Rahmen unserer Reihe zum nächsten künstlerischen Abenteuer verabredeten, diesmal mit dem Marionettenbauer und Puppenspieler Holger Kartheusers, sowie mit dem Kunstfotografen und Filmemacher Christoph Franke.

 

Cultural Conspiracy

bei unserem geheimenVorbereitungstreffen

Die neue Gang bei der Vorbereitung der fünften Aktion des Fahrenden #Kulturschaufenster

Con-Spiration … wie lieb ich diesen Begriff! Sagt er doch schon alles, worauf es ankommt Da steckt das lat. „Spiratio“ drin, was zusammen mit der Vorsilbe ein Miteinander-Atmen bedeutet, zusammen die gleiche Luft zu atmen, sowie auch “Spirit”, der in den östlichen Traditionen über den Ätherraum eng mit der Atmung assoziiert wird. Und es schwingt die Idee der Verbindung und Gemeinschaft (im besten Fall in Freiheit und LIEBE) mit, insofern lässt er sich neu denken, indem wir die etablierte, negative Deutungshoheit einer wie auch immer gearteten Obrigkeit auf den reinen Wort-Sinn zurückführen, ihn so reinigen und zumindest erweitern. Denn ohne ein Establishment (sei es auch nur das der Kultur) mitzudenken, welches beansprucht, irgendwelche Töne anzugeben, erübrigt sich die einseitig negative Deutungsform ja ohnehin.

Der Marionettenbauer und Puppenspieler Holger Kartheuser

Lassen wir also die guten Geister ein weiteres Mal sich finden und miteinander tanzen … wie zum Beispiel hier im Kulturschaufenster.

Ich liebe Holger Kartheusers Puppe, die er eigens für unsere gemeinsame Aktion erschaffen hat! Erinnert so sehr, wenn sie tanzt, an die ausgelassenen fröhlichen Totenköpfe und Skelette des mexicanischen „Dia de los Muertos“ … Leben und Tod im Tanz vereint.

Der Kunstfotograf und Filmemacher Christoph Franke

Und ich freue mich, dass auch Christoph Franke den schöpferischen Fluss des Projekts ideenhaft erweitert und vertieft, das weit über seine Rolle als Kunstfotograf und Videokünstler hinaus.

Hier geht es zu seinem individuellen Knst-Schaufenster: www.christoph-franke-art.com

Und natürlich über Andrea Nisch, die nicht nur den Gesamtprozess mit uns allen gemeinsam tanzt, sondern auch wieder den Tango mit mir als meine Muñeca Brava dabei (der Titel eines traditionellen Tangos), in des Waldrands Licht und Schatten Bühne.

Andrea Nisch und Ralf Sartori beim Tango am Waldrand

In den Uferbereichen tut sich also wieder etwas, wie hier, zwischen einem alten Galeriewald und den duftenden Hangwiesen hoch über dem Ammersee.

Gerade in solchen Zwischenwelten schöpft das Kulturschaufenster aus seiner ganzen Fülle, fängt miteinander die Funken der Inspiration und lässt sie diesmal als Schöpfungsfunken in den Mittsommerabend, über dem See aufsteigen.

Ein zeitloser Augenblick in einem der Zeit enthobenen Wald

Ohne an dieser Stelle schon Genaueres über unsere letzte Kunst-Session verraten zu wollen (ein Film darüber, der ohnehin viel mehr sagt, als alle Worte es könnten, findet sich nur ein paar Zeilen und Bilder weiter unten verlinkt), hier aber schon mal ein kurzer Blick auf unseren gemeinsamen Tanz …

 

Nun zu Holger Kartheuser, dieser ist in jedem Fall ein Künstler, der seinen inspirierten Kreationen Seelen-Atem und Wesens-Poesie einzuhauchen vermag, was der etwas weiter unten verlinkte Film deutlich vermittelt.

Puppenspieler und Marionetten-Bauer Holger Kartheuser

Zudem ist Holger derzeit sehr an neuen Projekten und künstlerischen Kooperationen mit anderen Marionettenbauern oder Puppenspielern interessiert, auch im Rahmen eines bestehenden oder vielleicht dabei neu entstehenden Ensembles.

Hier geht es zu seinem individuellen Kunst-Schaufenster: http://www.fantasiegestalten.de/

Und wir Anderen freuen uns auf weitere interdisziplinäre Tänze zwischen verschiedenen Kunstbereichen, mit deren RepräsentantInnen und GestalterInnen.

Eine poetische Begegnung an und mit diesem besonderen Ort

In die Zwischenwelten der Uferzonen kommt also wieder eine neue Art von Bewegung, diesmal aber nicht in jene am Ammersee, wie bei der letzten Kulturschaufenster-Exkursion mit Birgit Roschach, sondern an den luftigeren Gestaden, hoch darüber, zwischen einem zirpend duftenden Wiesenmeer und den himmelstief flüsternden Kronen eines sich sanft im Hangwind wiegenden alten Buchenwaldes mit all seinen Zwielichtern und geheimnisvollen Waldwiesenwesen, die lautlos mit uns über den Waldboden tanzen.

Bewegte Scherenschnitt-Sequenzen in unserem Tanz von Licht und Schatten

Bewegte Scherenschnitt-Sequenzen in unserem Tanz von Licht und Schatten

Der Platz gleicht einer natürlichen Bühne im gut beschirmten Kronenraum einer alten Buche, deren parabelhafte Öffnung in Richtung des Sees gleich einem aufgezogenen Vorhang den Blick auf die in der Ferne glitzernden Licht-Teppiche freigibt, die mit den Nachmittagswinden die Wasserspiegel unter uns erschauern lassen.

Welch eine Kulisse für solche Scherenschnitt-Sequenzen und unseren Tanz von Licht und Schatten …

 

Und hier geht es nun endlich zum Video unserer 5. Schaufenster-Episode,

mit seiner magisch-poetischen Atmosphäre, die der Kunstfotograf und Filmemacher Christoph Franke darin wundervoll zur Wirkung bringt und filmisch umsetzt: https://www.youtube.com/watch?v=Kfls6WvE7dg.

(Warnhinweis! Wenn Ihr diesen Link klickt, gelten im Zuge dessen, solange Ihr den Film schaut, die Datenschutzbestimmung von Youtube, also nicht mehr jene dieser Homepage)

 

Unsere Schaufensterreihe ist ein steter Fluss … so gilt auch hier, dass man nicht zweimal in den Selben eintauchen kann

Übrigens lernt Andrea erst seit diesem Jahr bei mir  Tango, also noch ganz frisch, was zudem immer wieder von vielen drängenden Alltagsherausforderungen in längere Pausenzeiten verwiesen wurde.

Dennoch bringen wir diesen Tango (der als sinnlich-ästhetisches Alltags-Medium immer auch für lebendige Beziehung, Dialog und Verbindung über ein Mittel der Kunst / Künste, steht) fern jeglichen Bühnen-Perfektionismus’ bereits als eine Art roter Faden und kreative Zutat in die genre-übergreifenden interdisziplinären Kunstaktionen der aus der Corona-Situation heraus geborenen Reihe das #Kulturschaufenster mit ein. Er wird sich gemeinsam mit dieser Reihe weiterentwickeln.

Und auch sie hat sich längst von dieser Ausnahme-Situation emanzipiert. So sind wir gewillt, das Kulturschaufenster die wie auch immer gearteten ‘Zeiten danach‘ hindurch fortzuführen, ebenso leidenschaftlich, subversiv und kompromisslos eigen.

 

Habt Dank für Euer Interesse und Eure teilnehmende Begleitung … vielleicht auch bald in aktivistischer Form.

Fühlt Ihr Euch von dieser Einladung angesprochen, nehmt gerne mit uns Kontakt auf. Die Daten dazu finden sich im Impressum dieser Seite.